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Kanu -Vereinigung - Köpenick e. V.
Erlebnisbericht von Holger: 1000seen Marathon
Der 12. -1000 Seen Marathon Ende September, meist passend zum Berlin Marathon, findet der 1000. Seen Marathon, ca. 20km westlich von Neustrelitz, statt. Anfangs noch etwas chaotisch organisiert, klappt es dort nun wirklich perfekt. Dies schlägt sich auch in immer größer werdenden Teilnehmerzahlen wider. Vor allem der Halbmarathon ist gut besucht . Aber wir wollten natürlich den Marathon paddeln. Für die „Kurzstrecke“ lohnt die lange Anreise nicht. Der Marathon dort ist schon speziell. Z.B.durch vier Umtragen- eine über den Berg in Wustrow, eine andere mit Einsetzen an einer tiefen Spundwand holen den Paddler gut aus dem Rhythmus. Dazu kommt die Schwaanhavel , ein kleines Flüsschen mit jeder Menge Untiefen, schräg liegenden Bäumen und engen Kurven. Da lässt man viel Zeit liegen. Die Schwaanhavel war auch der Grund, dann doch mit einem Roock-Schmidt Zweier zu starten. Das Klappsteuer ist dort einfach überlebenswichtig, ein Finnensteuer viel zu gefährdet. Ich hatte passend auf diesen Marathon hintrainiert, 14 Tage vorher nochmal die Form über 21 km getestet und war zufrieden. Den Teampartner programmiert- somit passte das Team und das Boot! Anreise war schon am Freitag , da der Marathon schon 08:30 Uhr startet. Beim Aufwachen am Samstagmorgen war zu erkennen, dass es ein schöner Tag werden könnte, wenn der Nebel weg wäre….Beim Einpaddeln nervt der Fotograf auch noch auf der Brücke. Unsere Startnummer klebt falsch- Gott ... Egal, keine Zeit mehr es zu ändern. Am Start dann die üblichen Verdächtigen: das Mixed Canadierteam, das andere Mixed Roock-Schmidtboot , welches uns letztes Jahr am Plätinsee hat stehen lassen. Wir allerdings in einem schweren Wanderboot…Unser Ziel war eine deutliche Zeitverbesserung als 2016 (04:30h) und ein guter Platz in der Mixedwertung. Und dann war noch ein gemischter ,blauer Rennzweier aus Schwerin. Die sahen schnell aus! Wir hielten uns am Start eher links, rechts bei den Rennbooten rumpelte es. Bloß weg! Einfach neben den bewährten Canadier gesetzt, und gut durchgekommen. Ich merkte aber schnell , das wir heute im Roock-Schmidt nicht auf Dauer neben dem Canadier mitschwimmen durften. Sie waren einfach zu langsam für unser Boot. Also weiter nach vorne in eine lange Reihe mit K 1 Booten. Das änderte sich dann auch beim einfachen Umtragen an der Fleether Mühle nicht. Zu sechst kamen wir auf den Rätzsee an und...sahen NICHTS. Nur Nebel, keine Boote, kein Ton- nichts. Paddeln im Nebel an sich ist ja nicht schlimm, wenn man Zeit hat. Einfach am Rand entlang tasten, irgendwann kommt dann schon die Ausfahrt. Doch heute war dann Risiko angesagt, einfach vom Gefühl rein und mit gegenseitiger Hilfe kamen wir gut bis zur Ausfahrt. Vorher sichteten wir unser „Konkurrenzboot“ vom Vorjahr, welches wohl den See etwas länger „erkundet“ hatte. Nach anderthalb Kilometern saßen wir dann gut auf der Welle bis zur Umtrage in Wustrow. Welle fahren ist ja nicht ganz so fair, aber es bot sich halt an. Mein Sohn wartete schon in Wustrow an der Umtrage. Er fuhr die ganze Zeit mit dem Rad voraus. Deswegen klappte es auch perfekt. Auch das Einsteigen passte. Nun gab es eine neue Situation. Zwei Einer Rennboote und ein Damenrennzweier aus Schwerin waren auch noch da. Mit einem U18 Team…bis auf die Trainerin. Und der Nebel war auch noch da. Ich wusste, das es eine Insel rechts und links Bojen gab. Irgendwo dahinter, an einer Reuse ,war die Einfahrt in die Schaanhavel. Die Schweriner kannten sich nicht so gut aus und fuhren etwas zu weit. So waren wir die Ersten , die in die Schwaanhavel einbogen. Das hieß, wir konnten unseren eigenen Speed fahren, Überholen ist dort im Zweier fast nicht möglich. Paddeln im Zweier, besonders aber auf der Schwaanhavel, kann auch bei harmonischen Beziehungen dann doch zu etwas Stress führen, deswegen war ich dann wirklich froh, da wieder raus zu sein. Außerdem lobte ich wiedermal mein robustes Bracapaddel, denn es hatte echt zu leiden. Im Anschluss lüfteten wir noch kurz das Klappsteuer, um das Grünzeug abzuwerfen und glitten die Havel runter. Einzig Micha, mit seinem Streamliner, hing noch an uns auf der Welle mitfahrend, dran. Respekt aber vor seiner Leistung. Normales Paddel, nicht allzu schnelles Tourenboot und eine hohe Frequenz. Bis nach Strasen rollten wir wirklich perfekt . Bisschen „böse“ Musik wäre jetzt nicht schlecht gewesen… Das Umtragen in Strasen- nun ja. Es ist die Hölle! Aussteigen geht ja noch, aber das Einsetzen an der Spundwand- das geht eigentlich gar nicht. Micha wäre da fast von einem, in die Schleuse einfahrenden Leihkahn, umgefahren worden. Als wir das sahen, trugen wir unser Boot einfach weiter. Plötzlich waren wir dann zu dritt. Ein sehr sportlicher Sachse, im Rennboot, Anfang sechziger, machte das Tempo. Sein Boot war so schmal, es machte keine Welle. Aber das war uns nun auch egal. Denn durch den Stress in Strasen verabschiedete sich unser Steuer mitten auf dem See. Aber Micha war Sportsmann genug und richtete es wieder! Danke nochmal! Natürlich war dadurch der schnelle Sachse weg, komischerweise fuhr es sich dann so sogar besser. Das Umtragen in Canow ist easy, gute Stege und mein Sohn war auch da. KM 39 war da angebrochen, und wir lagen gut im Rennen. Kein Mixedboot mehr zu sehen. Am Eingang zum See überraschten wir mit unseren Auftritt unsere Vereinsfreundin. Sie war so sehr überrascht, das sie das Anfeuern und Nachfahren vergaß. Der Labussee hatte leichten Rückenwind und wir ließen es nochmal krachen, sodass Micha plötzlich weiter weg war. Von rechts kamen schon die langsameren Halbmarathonfahrer. Kurs auf die Landspitze und dann war das Ziel in Sichtweite. Bei 04:10:17 waren wir dann drin. Fazit : Bis auf den Nebel sehr gute Bedingungen, keine Ahnung, ob man diese Zeit noch toppen kann. Auf jeden Fall war es wiedermal eine perfekt organisierte Veranstaltung mit mehr als 500 Teilnehmern. Die Bilder liegen auf: https://2017.1000seen-marathon.com |
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